Suche nach entführten Schulkindern: Tote bei Kämpfen in Nigeria

Nigerias Armee sucht weiter nach Hunderten verschleppten Kindern. Ein anderer Geiselstreit zwischen Milizen eskaliert tödlich.

Millitärfahrzeuge mit Soldaten auf eine Straße.

Patrouille des Militärs im Norden Nigerias, Kadouna, 8. März Foto: Sunday Alamba/ap

ABUJA taz | Im nordnigerianischen Bundesstaat Kaduna dauert die Suche nach den rund 300 vergangene Woche aus einer Schule entführten Menschen, zumeist Schulkinder, an. Wälder werden durchkämmt, um die Geiseln zu finden und die Entführer zu stellen. „Sicherheitskräfte errichten Straßensperren und durchsuchen Fahrzeuge“, erklärte eine Quelle im Sicherheitsapparat. Mindestens 28 Kinder konnten mittlerweile aus der Geiselhaft fliehen.

Noch immer hat sich niemand zu der Geiselnahme bekannt und es gibt auch keine Lösegeldforderung. Isa Sanusi, Direktor von „amnesty international“ in Nigeria, sagte, die Massenentführung belege, dass die Regierung keinen effektiven Plan habe. „Was auch immer die Sicherheitsmaßnahmen sind, die Präsident Tinubu und seine Regierung umsetzen – sie funktionieren offensichtlich nicht“, sagte er.

Im zentralen Bundesstaat Benue wurden derweil bei Zusammenstößen zwischen Milizen mindestens 47 Menschen getötet und 22 verschleppt. „Familien wurden aus ihren Häusern verjagt“, beschrieb ein lokaler Mitarbeiter des Roten Kreuzes die Angriffe. Menschen müssten „um ihr Leben rennen“.

Berichten zufolge begann die Gewalt in der Gemeinde Gwer East am vergangenen Dienstag, als ein Milizenführer der Volksgruppe der Tiv einen Milizenführer der Volksgruppe der Fulani und seine Familie gefangen nahm. Die Tiv sind zumeist sesshafte christliche Bauern, die Fulani zumeist muslimische Viehzüchter mit wechselnden Wohnsitzen. Obwohl der Tiv-Führer rund fünf Millionen Naira (knapp 3000 Euro) Lösegeld erhielt, behielt er seine Geiseln und eine kam sogar zu Tode. Das provozierte die Kämpfe.

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